Neues Kulturprojekt „Kultur trifft Leerstand“ mit erster Ausstellung

 (Copyright: Stadt Kassel; Foto: Fiona Sophie Körner)

In Kassel gibt es ab sofort mit „Kultur trifft Leerstand“ ein neues Kulturprojekt, das ausgehend von der Frage entstanden ist, wie Kultur zu einer zukunftsfähigen Nutzung der Kasseler Innenstadt beitragen kann. Kassels Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker hat das Konzept anlässlich des ersten Ausstellungsprojekts jetzt gemeinsam mit Kai Lorenz Wittrock als dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH der Presse vorgestellt.

  „Kultur trifft Leerstand“ zielt darauf ab, künstlerische Interventionen in leerstehenden Ladenlokalen im Kasseler Innenstadtbereich zu ermöglichen und so neue Sichtweisen auf diese zentralen Orte zu eröffnen. Wie das aussehen kann, ist noch bis zum 19. Mai zu sehen: Sowohl in der ehemaligen Neuen Hauptpost in der Unteren Königsstraße 95 als auch in dem Ladenlokal in der Wolfsschlucht 18 A gibt es speziell für diese Ausstellung entwickelte Arbeiten zu sehen und zu erleben.  

Renommierte Künstlerinnen und Künstler aus Kassel Den Anfang machen mit Cat Woywod sowie den beiden Preisträgern des Kasseler Kunstpreises der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, Sebastian Jurchen und Jan Grebenstein, drei renommierte, audiovisuell arbeitende Künstlerinnen und Künstler aus Kassel.   Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker führte zu dem Projekt aus: „Die Arbeiten von Cat Woywod, Sebastian Jurchen und Jan Grebenstein beeindrucken durch die Neuinterpretation der Räume, die sie nutzen.

Durch die künstlerische Aneignung der beiden Leerstände in der Unteren Königsstraße und der Wolfsschlucht als ‚Leerstellen‘, die mit künstlerischen Mitteln bespielt werden, zeigen sie kulturelle Nutzungsmöglichkeiten auf und machen die Räume auch für ein neues Publikum attraktiv. ‚Kultur trifft Leerstand‘ ist im engen Schulterschluss von Kultur und Wirtschaft ein wichtiger Beitrag für eine lebendige und zukunftsfähige Kasseler Innenstadt. Dafür gilt allen Beteiligten herzlicher Dank.“

  „Mit ‚Kultur trifft Leerstand‘ ist ein inspirierendes Zusammenspiel von Wirtschaft und Kultur entstanden. Die Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH ist gerne ein unterstützender Teil davon“, so Geschäftsführer Kai Lorenz Wittrock.  Das Projekt wird aus Mitteln des Hessischen Landesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte“, des Kulturdezernats sowie der Wirtschaftsförderung Region Kassel finanziert. Entwickelt wurde es vom Kulturdezernat der Stadt Kassel gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Region Kassel, dem City Management, der Nassauischen Heimstädte sowie der Firma Jordan Immobilien.

Weitere Ausstellungsprojekte als Teil von „Kultur trifft Leerstand“ sind bereits für die zweite Jahreshälfte 2022 in Planung.   Hintergrund Cat Woywod ist in Deutschland geboren und im Ruhrgebiet sowie im Silicon Valley aufgewachsen. In ihrer Arbeit Wie oft „Nie wieder“? – Wer zahlt? in der ehemaligen Neuen Hauptpost setzt sich die in Kassel lebende Künstlerin in Form einer somatischen Reflexion mit dem Erbe des Faschismus und Militarismus in Deutschland auseinander.   Sebastian Jurchen wurde in Würzburg geboren, studiert Musik an der Universität Kassel und arbeitet unter anderem für den Deutschlandfunk, als DJ im In‐ und Ausland, für das Deutsche Theater Berlin und das Staatstheater Kassel. 2021 wurde er mit dem Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung ausgezeichnet.

Seine Arbeit für „Kultur trifft Leerstand“ trägt den Titel Ekstasen der Zeit und stellt den Versuch dar, den Raum der ehemaligen Neuen Hauptpost akustisch zu verdichten.   Jan Grebenstein wuchs in Nordhessen auf, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und arbeitet seit 2011 als freischaffender Grafiker und Musiker in Kassel.

Über die Grenzen Kassels hinaus erreichen seine von ihm selbst als Technokunst bezeichneten Arbeiten ein Publikum in Städten wie Los Angeles, San Francisco, Chicago, Amsterdam oder Berlin. 2020 wurde er mit dem Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung ausgezeichnet.

In seiner Arbeit Never felt better zitiert Grebenstein Sound und Video um Charakteristika aus Produkt- und Imagefilmen, um dadurch Fragen etwa nach der Funktion des leerstehenden Ladengeschäfts in der Wolfsschlucht 18A zu provozieren.PM: documenta-Stadt Kassel

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