Im Ballhaus wird wieder getanzt Schlossball Wilhelmshöhe im Juli

Foto zur freien Verwendung: Andreas Weber 

Unter dem Motto „Tanzen und Wandeln im Weltkulturerbe“ findet am Samstag, 13. Juli 2024, der „4. Schlossball Wilhelmshöhe“ in Kassel statt.

Getanzt wird im historischen Ballhaus. Kai-Michael Schirmer dirigiert das „ResiDance Orchester Cassel“, ein renommiertes Tanz- und Unterhaltungsorchester im Stil der 1920er Jahre, das für seine mitreißenden Darbietungen und Vielseitigkeit bekannt ist. Die „Resis“ versetzen ihr Publikum mit einer beeindruckenden Bandbreite an Musikstilen in die Ballsaal-Atmosphäre zurück. Eine zweite Tanzfläche gibt es im Außenbereich. Dort spielt die Eventband „Only 4 You“. Zwischen Ballhaus und Schloss bewirtet das Team der „Alte Wache“. Sie verwöhnen mit mediterranen Köstlichkeiten und Getränken. In wetterfesten Pagodenzelte kann man in den Tanzpausen die Zeit verbringen und die besondere Atmosphäre genießen.

Die Moderation liegt wieder in den Händen von ARD-Moderator Andreas Käckell und Cindy Kumm. Zum Showprogramm gehören das erfolgreiche Tanzpaar Dr. Binja Rassner und Burkhard Wagener, die Ausschnitte aus ihrer Standard-Kür präsentieren. Die Geschwister Lena und Florian Engelhardt von „Freshdance&Hotmusic“ präsentieren uns drei Tanzsequenzen, von lyrischem Modern Dance, über temperamentvollen Irish Dance bis hin zu Stepptanz à la Fred Astaire.

Als besonderes Programm-Bonbon wird die eigens gegründete Kindertanzgruppe auftreten.

Nach 160 Jahren Pause gab es 2021 den ersten Ball im 1810 erbauten Ballhaus von Schloss Wilhelmshöhe. Seitdem belebt der „Förderverein für Ball- und Tanzkultur“ in Kassel in Kooperation mit „Hessen Kassel Heritage“ und der GrimmHeimat NordHessen diesen historischen Ort. Schirmherr ist in diesem Jahr Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller: „Die Verantwortlichen haben einen Nerv getroffen und einen außergewöhnlichen Ort gefunden – zum Treffen, Tanzen und Das-Leben-Feiern.“ 

Die Ballkarte kostet 96 Euro. Darin enthalten sind der Eintritt für das Ballhaus, romantische Kutschfahrten durch das Welterbe und Fahrservice. Zwischen 16.30 und 20 Uhr und später zwischen 22 Uhr und 1 Uhr wird die Firma Glinicke Sport- und Geländewagen GmbH einen Shuttleservice zwischen den Parkplätzen mit Straßenbahnanschluss unterhalb des Schlosses und dem Ballhaus anbieten. Einlass ist ab 17 Uhr. Zu Beginn gibt es Unterhaltungsdarbietungen im Außenbereich. Der Ballsaal öffnet dann um 18 Uhr mit einem historischen Einzug.

„Der Schlossball Wilhelmshöhe zeichnet sich durch eine besondere Stimmung, eine besondere Atmosphäre aus“, so Ministerpräsident Boris Rhein in seinem Grußwort. Eine Veranstaltung wie der Schlossball trägt für ihn zur hessischen Kulturvielfalt bei. Zu Ballbotschaftern werden in diesem Jahr Timon Gremmels (SPD), Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und der Landtagsabgeordnete Maximilian Bathon (CDU) ernannt, der früher selbst in der ersten Tanz- Bundesliga tanzte. Für Timon Gremmels zeige die Arbeit des Fördervereins, wie Kunst und Kultur Menschen zusammenbringt „und wie wichtig es ist, dass wir Menschen in unserer demokratischen Gesellschaft haben, die sich für unser kulturelles Erbe einsetzen.“

Die Idee zum Ball hatte Thomas Träbing 2020, der ihn gemeinsam mit Ehrenamtlichen und dem eigens gegründeten Vereins organisiert. „Über 60% unserer Gäste reisen weiter als 50 Kilometer an. Wir gehören mittlerweile fest in den Ballkalender der Republik und darauf sind wir stolz“, so Träbing. 

Erstmals geht der Verein eine Kooperation mit dem Schlosshotel und H4-Hotel ein. Vor dem Ball werden zudem Kurse, z.B. „Knigge für Bälle“ und „Tanzfit“ angeboten. 

„Das schöne Ballhaus gab es ja schon zu Lebzeiten der Brüder Grimm, die hier nebenan im Schloss als Bibliothekare tätig waren. In ihren Märchen wurde viel getanzt. Natürlich vorwiegend von Prinzen und schönen Prinzessinnen, wie z.B. im Märchen „Die zertanzten Schuhe“, aber auch von einem Aschenputtel oder Allerleirauh“, so Markus Exner, der als Projektleiter der „GrimmHeimat NordHessen“ von Anfang von Anfang an unterstützt. „In Zeiten von Digitalisierung und virtuellen Welten ist so ein Ball ein ganz besonderes Erlebnis und Vergnügen.“ 

Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor Hessen Kassel Heritage, freut sich, dass wieder Bälle im dafür gebauten Ballhaus stattfinden: „Auch in diesem Jahr wird der Schlossball Wilhelmshöhe sicher die schönste Gelegenheit, um in festlicher Abendgarderobe zusammenzukommen und zu tanzen. Und das in einem historischen Ballsaal inmitten einer UNESCO-Welterbestätte.“

Umgeben von einem Kastanienhain befindet sich in unmittelbarer Nähe des nördlichen Schlossflügels das äußerlich eher unscheinbare, jedoch im Innern künstlerisch sehr wertvolle klassizistische Schmuckstück. Während der Regierungszeit von König Jérôme Bonaparte (1807–1813) wurde das Erstlingswerk des damaligen Hofarchitekten Leo Klenze zunächst als Hoftheater errichtet. Kurfürst Wilhelm II. ließ es bis 1830 zum heutigen Ballhaus umbauen. Das Ballhaus ist das letzte große erhaltene Beispiel für eine Raumausstattung aus der Zeit des Kurfürsten in Kassel, nachdem das Residenzpalais am Friedrichsplatz im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.
PM: Marcus Leitschuh  Foto zur freien Verwendung: Andreas Weber.

 

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