Verregneter DM-Sonntag bringt hochklassige Kugelstoß-Weiten 2024

 23 deutsche Meistertitel sind am Sonntag im Braunschweiger Eintracht-Stadion vergeben worden. Bei zeitweise strömendem Regen präsentierten sich besonders die Kugelstoßerinnen stark: Yemisi Ogunleye siegte mit einer 19-Meter-Weite vor Katharina Maisch, die erstmals Olympia-Norm stieß. Gesa Krause musste sich über die Hindernisse Trainingskameradin Olivia Gürth geschlagen geben. Bei den Männern überzeugten Diskuswerfer Clemens Prüfer und Bo Kanda Lita Baehre, der im Stabhochsprung zum Alleinunterhalter wurde. ogunleye_yemisi_pressefoto_dm_braunschweig24_foto_theo-kiefner.jpg

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 Das Kugelstoß-Finale bei der Leichtathletik-DM in Braunschweig begann mit einem Paukenschlag: Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) wuchtete ihr Arbeitsgerät im ersten Durchgang direkt auf 18,88 Meter und übertraf überraschend die direkte Olympia-Norm von 18,80 Metern. Sie egalisierte damit ihren Hausrekord, den sie im Winter 2022 in der Halle aufgestellt hatte. Mit einer Saison-Bestweite von 18,33 Metern waren derartige Weiten für sie in diesem Jahr jedoch außer Reichweite gewesen. Bis Sonntag!

Die Einzige, die diese Leistung noch kontern konnte, war die Favoritin: Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), die bei der EM in Rom Bronze gewonnen hatte, reckte nach dem dritten Stoß die Faust in die Luft: 19,15 Meter brachten ihr die Führung ein, im fünften Versuch packte sie noch zehn Zentimeter drauf. Bronze ging an Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,48 m).

Olivia Gürth vor Gesa Krause

Über 3.000 Meter Hindernis stürmte U23-Europameisterin Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) auf der Zielgeraden an ihrer Trainings- und Vereinskollegin Gesa Krause vorbei. Deutschlands „Leichtathletin des Jahres 2023“ gewann in 9:45,01 Minuten vor der Vize-Europameisterin (9:46,12 min), Dritte wurde Titelverteidigerin Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen; 9:48,53 min).

In zahlreichen anderen Disziplinen setzten sich ebenfalls erfahrene Athletinnen durch: über 200 Meter Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen; 23,18 sec), über 400 Meter Titelverteidigerin Skadi Schier (52,36 sec), über 800 Meter Christina Hering (2:02,70 min) und im Speerwurf Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 60,53 m). Über 1.500 Meter siegte erstmals Vera Coutellier (ASV Köln; 4:12,60 min), über 400 Meter Hürden Eileen Demes (56,53 sec). Im Hochsprung meisterte Imke Onnen (Hannover 96) als einzige Springerin 1,88 Meter. Neue Deutsche Meisterin im Weitsprung wurde in Abwesenheit von Seriensiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mit 6,48 Metern Maryse Luzolo vom Königsteiner LV.

 

Robert Farken mit dem Mittelstrecken-Double

 
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Bei den Männern konnten besonders Robert Farken (SC DHfK Leipzig) und Clemens Prüfer (SC Potsdam) überzeugen. Der Potsdamer Diskuswerfer sicherte mit 65,95 Metern sein Olympia-Ticket ab. Er gewann vor Titelverteidiger Henrik Janssen (SC Magdeburg), der die Norm (67,20 m) ebenfalls schon übertroffen hat. Farken gewann das Mittelstrecken-Double über 800 (1:48,90 min) und 1.500 Meter (3:37,91 min), auf der längeren Mittelstrecke lieferte er sich ein packendes Duell mit Marius Probst (TV Wattenscheid 01; 3:37,91 min).

 

Im Stabhochsprung war Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf), der Einzige, der bei regnerischen Bedingungen große Höhen anbot, er schwang sich über 5,70 Meter. Über 400 Meter flach und mit Hürden triumphierten die Favoriten Jean Paul Bredau (SC Potsdam; 45,67 sec) und Emil Agyekum (SCC Berlin; 49,25 sec). Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) war im Dreisprung mit 16,90 Metern ebenfalls unangefochten. Über 200 Meter präsentierte sich mit dem Leverkusener Eddie Reddemann (21,30 sec) ein neues Gesicht im Kreise der deutschen Sprinter. Im Hammerwurf bezwang Titelverteidiger Sören Klose (Eintracht Frankfurt) mit 75,70 Metern den Favoriten Merlin Hummel (UAC Kulmbach; 74,37 m).PM: (DLV)

 

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