TAUBA AUERBACH TIDE
Tauba Auerbach
15. Juli 2023 – 14. Januar 2024
Tauba Auerbach, 1981 in San Francisco geboren und in New York lebend, spürt den sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die unser Universum prägen. Ebenso ist der künstlerische Blick auf das Mikro- und Makrokosmische gerichtet, aus denen sich die Komplexität des Seins konstituiert. Hierzu setzt sich die künstlerische Position mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in einer unkonventionellen Weise für sich in Anspruch nimmt. Ein besonderer Fokus liegt auf jenen Bereichen, die sich nicht eindeutig messen, zuordnen oder erklären lassen.
Die Werke Auerbachs, bei denen es sich unter anderem um Malereien, Zeichnungen, Webarbeiten, Filme, Künstler*innenbücher, Typografie und Skulpturen handelt, können als feinfühliger Ausdruck dieser künstlerischen Forschung angesehen werden. Sie sind einerseits von einer innovativen Ästhetik und Formensprache, andererseits von einer bemerkenswerten Vielfalt geprägt. Beides begründet Auerbachs souveräne Stellung in der zeitgenössischen Kunst
Die Ausstellung im Fridericianum versammelt neue, teilweise eigens für Kassel entwickelte Werke, die von ortsspezifisch inszenierten älteren Arbeiten begleitet werden. Dabei wird eine gesteigerte Aufmerksamkeit auf die Betrachtung von Dualismen gerichtet, die für Auerbach so zentral sind. Bezugnehmend auf die architektonische Symmetrie des Fridericianum sind in der Schau Werke gegenübergestellt, die in unterschiedlichen Beziehungen zueinanderstehen – im nordwestlichen Flügel durch den gemeinsamen Verweis auf „Teilchen“, im südöstlichen Flügel durch die Anlehnung an „Wellen“. Bei näherer Betrachtung weisen die Arbeiten jedoch auch Verknüpfungen zur jeweils anderen Eigenschaft auf, worin sich eine Anspielung auf die Quantenphysik offenbart. Auerbach nutzt derartige Phänomene, um neue Perspektiven auf unsere Welt und deren Beschaffenheit zu ermöglichen. Info: Fridericianum
Ebenfalls sind Bilder im Video aus dem Fridericianum von der Künstlerin Kerstin Brätsch “ Eine Intervention“ in der Rotunde zu sehen.
Mit der künstlerischen Intervention „Mimikry“ hat Kerstin Brätsch die Rotunde des Kasseler Fridericianums neu gestaltet. Sie wird bis zur documenta 16 im Jahr 2027 zu sehen sein.
Blick in die von Kerstin Brätsch gestaltete Rotunde Transparente Vorhänge und bunte Tische
Künstlerin Kerstin Brätsch
Comments are closed