Ferien in Norwegen 1993

 Im Land der Trolle Ferien in Norwegen 1993

Reisebrichte: Ein Auszug aus unserem Reisetagebuch von Inja & Kajo NHB. (Eine Rundreise von Kristiansand-Mandal-Flekketjord-Egersund-Tonstad-Sand-Odda-Kinsavik-Geilo-Rodberg-Kongsberg-Notodden-Haukeligrend-Bykle-Evje-Kristiansand.)Im Land der Trolle erster Tag: 3:10 geht es los. Auf der fast leeren Autobahn fahren wir in den Morgen. Hinter Hamburg legen wir die erste längere Rast ein und frühstücken. Es beginnt zu regnen und wir legen eine Schlafpause ein, der Regen begleitet uns nun bis zu dänischen Grenze. Hinter Abenra sehen wir die ersten Fetzen blauen Himmels. Auf der Dänischen Autobahn geht’s gemütlich zu, Höchstgeschwindigkeit 110Km/h.

Die Fahrt durch Jütland erscheint uns endlos lang. Inzwischen ist es sehr warm geworden. Um 19:00 sind wir in Hirtshals. Im Fährhafen hat gerade die Christian IV angelegt. Wir sind beindruckt von der grossen Fähre, sie wirkt riesig mit ihren acht Etagen. Wir können nicht glauben wie viele Lkw,Pkw, Wohnwagen,Busse,und Wohnmobile jetzt Schlag auf Schlag im Bauch der Fähre verschwinden, das ist enorm.
Unsere Fähre legt erst um 0:30Uhr ab und so versuchen wir die Zeit zu überbrücken.Wir sind total müde und aufgedreht zugleich.

Um 21:00 fahren wir zum Einschecken und werden in Reihe 14 eingewiesen. Dort reiht sich schon Fahrzeug an Fahrzeug, immer mehr kommen dazu. Die Reisenden versuchen die Zeit bis zur Abfahrt so gut es geht zu nutzen. In manchen der Wohnmobile wird erst einmal das Abendessen zubereitet. Es wird sogar am Fahrbahnrand gegrillt. Die Sonne geht langsam unter und die Hafeneinfahrt von Hirtshals ist in ein wunderschönes Licht getaucht .Um 23:20 Uhr ist es soweit, die ersten Autos rollen in Richtung Fähre .Wir stehen in der vorletzten Reihe.

7.Juli 2.Tag Montag :Um 0:20 sind wir an der Reihe, über eine geschwungene Brücke fahren wir gleich in die 4 Etage. Dort bekommen wir einen Platz zugewiesen und mit gemischten Gefühlen begeben wir uns zum Restaurantdeck, inspizieren kurz die Örtlichkeiten, die Bar, die Restaurants ,den Supermarkt und die Boutique, sogar ein Kindergarten gibt es hier. Auf dem Schiff ist es sehr warm und stickig, zuerst nehmen wir einen Kaffee und später essen wir noch etwas Warmes. Die folgenden Stunden ziehen träge dahin. Die Passagiere liegen in Schlafsäcken und Decken eingerollt überall wo Platz ist, in den Gängen, im Restaurant unter den Tischen und kuscheln in den Sesseln. Ich gehe um 2:45 in den Supermarkt um Süßigkeiten einzukaufen.
Im Morgengrauen gehen wir hinaus an Deck um den Sonnenaufgang zu sehen.

Die norwegische Küste ist als langer dunkler Streifen am Horizont zu erkennen.Es dauert noch fast 2 Stunden bis wir in den Hafen von Kristiansand einlaufen,wir sind total erschöpft und frieren fürchterlich. Der Küste sind hier viele Schären vorgelagert,ein wunderschöner Augenblick aber wir sind einfach zu müde.Wir suchen noch ein Plätzchen wo wir uns ungestört 2 Stunden aufs Ohr hauen können, völlig erschöpft schlafen wir schnell ein.
Die E18 in Richtung Mandal führt durch eine fantastische Landschaft, felsige Partien kleine tiefblaue Seen und rot-weiß gestrichene Holzhäuschen bestimmen das Bild. In Mandal kaufen wir ein, dann suchen wir uns einen Campingplatz. Dort stellen wir unseren Bus direkt an die Audna und uns wird klar, wir sind am Ziel unseren Traumes, in Norwegen. Wir ruhen uns aus,schlafen, lesen und laufen im seichtem Wasser auf und ab.

Die Fotos entstanden mit einer klassischen analog Kamera.Dienstag 8 Juli 3.Tag Schon früh werden wir an diesen Tag wach, das Wetter ist gut, der Himmel blau,ringsherum auf dem Platz herrscht noch Ruhe. Still liegt die Audna vor uns ,weit draußen leuchten die Schären in der hellen Morgensonne. Am Ufer gegenüber einige rote Holzhäuser, daneben hoch über dem Wasser eine Lachsbrücke. Das alles ergibt ein schönes friedliches Bild. Nach dem Frühstück steht plötzlich ein Camper aus Göttingen auf unserem Platz und gibt uns Reisetips, schon vier mal war in Norwegen. Am Vormittag  unternehmen wir eine kleine Erkundungsfahrt in die bunte Welt der Schären. Hier liegt Insel an Insel gereiht mit roten Holzhäusern, die weißgestrichenen Fenster leuchten in der Sonne.

Kleine und gößere Boote durchfahren  die Inselwelt. Das Wasser ist außerordentlich klar, man sieht bis auf den Grund .  Nun suchen wir uns noch ein schönes Plätzchen zum ausruhen und für das Picknick. Das alles rundherum wirkt auf uns wie ein Spielzeugland. Inmitten von Obstbäumen,Blumenbeeten und Holzhäusern,tiefblau leuchtet der Rittersporn aus den Vorgärten. Am späten Nachmittag sind wier wieder auf dem Platz am schönen Solstrand. K-H. setzt sich ans Ufer und versucht sich in Aquarellmalerei, ich nehme ein erfrischendes Bad.
Heute haben wir erst um 21:00 zu Abend gegessen, das macht der norwegische Sommer, morgen wollen wir weiter zum 


Preikestolen
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Wir verlassenden Solstrand Richtung Flekkefjord auf der E 18. Diese Straße ist wirklich eine Reise durch die norwegische Märchenwelt, hohe steile Felsen, hinter jeder Kurve ein See mit kleinen Inseln, am Ufer und auf den Inseln stehen Holzhütten und rote Holzhäuser immer wieder brechen wir in begeisteres Ah und Oh aus. Hinter den mit Schilf bewachsenen Uferzonen blühen tausende kleine Seerosen.Dann plötzlich liegen tief unter uns der Flekkefjord und Lysefjord, ab hier beginnt die wilde und eindruckvolle Gebirgswelt des Rogalandes. Schroff düster und abweisend wirkt das Gebirge ,eine wilde Gegend.

Bei Larvik überqueren wir mit der Fähre den Lysefjord,nun beginnt die wilde Jagd zum Prekkestolen. Eine lange Autoschlange windet sich die schmale Bergstraße herauf, der Vordermann gibt das Tempo an und alle halten mit, die Sraße hat nur wenige Ausweichstellen. Am Preikestolenkiosk angekommen wissen wir nicht so recht wo wir uns hinstellen sollen. Wir stellen uns dann auf den offiziellen Abstellplatz oberhalb der Preikestolenhütta, das kostet 50.NKR. pro Nacht. Am Kiosk lesen wir uns noch einmal die Marschroute durch und dann ist Ausruhen angesag. Unter uns liegt einsam und in asoluter Stille der Fjord.

Noch scheint die Sonne, aber es ziehen bereits dunkle Wolken auf ,ob das morgen mit der Tour zum berühmtesten norwegischen Felsen klappt? Man wird sehen!Wir gehen an diesen Abend ziemlich früh schlafen „Gute Nacht“ Schon in der Nacht beginnt es zu regnen. Beim Frühstüch regnet es noch immer.. Unsere Hoffnung die Tour machen zu können nimmt rapide ab. Die Gibfel der Berge sind eingetaucht in dunkle Wolken die Wasser des Fjords sind grauschwarz. Wir überlegen hin und her,losgehen oder nicht losgehen ?,das ist hier die Frage. Nun sind wir extra hierher gekommen um den meistfotografierten Felsen Norwegens zu erklettern und dann so ein Mistwetter!!! Die Wolken hängen jetzt so tief das der Fjord nicht mehr zusehen ist. Doch ab 10:00 Uhr wird es etwas heller und es hört auf zu regnen.

Wir ziehen die Wanderschuhe an und los geht es. Steil führt der Weg nach oben , über schmale Holzstege durch sumpfiges Gelände.Es ist sehr diesig man kann nicht weit sehen,hier und da tauchen eine verkrüppelte Kiefer oder eine kleine Tanne wie aus dem Nichts auf. Immer steiler wird der Weg der eigentlich keiner mehr ist, denn wir klettern nur noch über Felsbrocken einen Geröllhang nach oben. Eine an den Felsen gepinselte Markierung dient der Orientierung.

Oben angekommen ist die Schinderei noch lange nicht zu Ende. Wir befürchten es ist vergebens, der Nebel wird immer dicker, wir können nur noch einige Schritte weit sehen. Der letzte Teil der Strecke führt über ein ausgedehntes Felsplateau. Das Plateau ist mit vielen Tümpeln durchsetzt und wirkt wie ein japanischer Garten. Da reißt plötzlich an einer Stelle der Himmel auf und tief unter uns sehen wir einen kleinen blaugrünen See in der grünen Wildnis leuchten.

In der Nähe rauscht ein Wasserfall. Der Preikestolen: Auf dem etwa 25X25m große Pateau sind schon viele Wanderer versammelt. Alle warten auf den großen Moment wann verschwindet endlich der Nebel? und tatsächlich sehen wir plötzlichden Fjord unter uns in der Sonne. Das Wasser leuchtet türkisblau, welch ein Anblick!. Der Felsen fällt hier 600m zum Frord ab. Alles steht und liegt dicht am Abgrund,die Fotoapparate klicken und die Kameras surren, ausgerechnet hier reißt mir der Film und das ist ein richtiger Wermutstropfen. Beim Blick in den Abgrund bekommen selbst die härtesten Naturburschen weiche Knie. INJA NHB.

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