Deutsche Leichtathletik Meisterschaften Auestadion Kassel am 09 und 10.07.2023

Nach sieben Jahren war es wieder soweit ,die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften fanden zur großen Freude der nordhessischen Leichtathletik Fans an diesem heißen, temperaturmäßig kaum zu toppenden Juli Wochenende im Kasseler Auestadion statt.

Für über 90 % der zur Verfügung stehenden Sitzplätze hatten bereits mehrere Tage vor Eventbeginn regionale und überregionale Leichtathletik Begeisterte Tickets geordert.

An beiden Veranstaltungstagen waren 21 deutsche Meistertitel zu vergeben. Neben den Titelgewinnen ging es auch um die Qulifikationen und um das lösen der Tickets für die vom 19.-27. 08. stattfindende Leichtathletik WM in der ungarischen Haupstadt Budapest.

Die Disziplinen im Stabhochsprung waren aus organisatorischen Gründen an das Rheinufer in Düsseldorf verlegt worden.

Einige Resultate:

100 m Sprint Frauen: Platz 1 sicherte sich wie gewohnt Gina Lückenkämper in 11:03 Sek.
vor Kadiri und Mayer

100m Sprint Männer: Platz 1 Yannick Wolf in 10:19 Sek.
vor Julian Wagner und Robert Ganter
3000 m Lauf Frauen: Platz 1 Lea Meyer
Platz 2 und die Silberemdaille holte sich die Kasseler Lokalmathadorin Eva Dietrich.
Den Titel in der 4 x 100 Staffel Frauen sicherte sich dank Gina Lückenkämper der SCC Berlin.
Bei den Langstrecken der Frauen fehlte Konstanze Klosterhalfen,sie hatte die Meisterschaften kurzfristig abgesagt.
Das beheisterte Publikum spendete reichlich Beifall angesichts der sportlichen Höchstleistungen. Inja NHB.

 

 

Leichtathletik-DM 2023

Kassel Tag 1: Julian Weber, Gina Lückenkemper & Co. mit Weltklasse-Leistungen auf der „Road to Budapest“

13 Entscheidungen der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2023 in Kassel sind am Samstag gefallen. Für Jubelstürme der 13.000 Zuschauer im Auestadion sorgten unter anderen die Europameister von München Julian Weber und Gina Lückenkemper.

Weit wie nie in dieser Saison flog am Sam

stag bereits in Runde drei der Speer von Europameister Julian Weber (USC Mainz). Erst bei 88,72 Metern bohrte sich das 800 Gramm schwere Wurfgerät in den Rasen des Auestadions – nur ein Athlet weltweit kam in diesem Jahr bisher weiter. Klar, dass damit für den Mainzer auch der dritte DM-Titel in Folge perfekt war.

„Ich will immer das Bestmögliche aus mir herausholen. Der Wurf auf 88,72 Meter war ganz gut, aber unterzogen, und auch den Anlauf-Rhythmus kann ich noch verbessern. Es kann alles noch ein bisschen stimmiger werden, dann kann es noch deutlich weiter gehen“, befand der alte und neue Deutsche Meister nach seinem Hattrick. „Jetzt möchte ich vor der Weltmeisterschaft noch einmal hart trainieren und dann weiter Medaillen holen.“

Tobias Potye scheitert nur hauchdünn an 2,31 Metern

Zuvor hatte Vize-Europameisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) im Diskuswurf ihre Top-Form unter Beweis gestellt und sich den fünften DM-Titel in Serie geholt. 65,98 Meter, das drittbeste Resultat ihrer Saison und keine zwei Meter von ihrer Bestmarke entfernt, konnten selbst die starken Konkurrentinnen um Shanice Craft (SV Halle; 64,05 m) nicht toppen. Die WM-Neunte darf als Vizemeisterin mit erfüllter Norm nun jedoch ebenfalls fest mit dem WM-Start in Budapest (Ungarn; 19 bis 27. August) planen.

Auch der Vize-Europameister im Hochsprung Tobias Potye (LG Stadtwerke München; 2,27 m) holte mit seinem nur hauchdünn gerissenen Versuch über 2,31 Meter die Zuschauer von den Sitzen. Über 3.000 Meter Hindernis hängte Karl Bebend

orf (Dresdner SC 1898; 8:24,52 min) mit einer rasanten Schlussrunde seine starken Gegner ab, von denen die ersten drei Verfolger alle Bestzeiten aufstellten.

Gina Lückenkemper vor Chelsea Kadiri

Den Schlusspunkt unter den Meisterschaftstag setzte am Abend Gina Lückenkemper (SCC Berlin). In 11,03 Sekunden eilte die Europameisterin über 100 Meter dem Feld davon. Und hinter ihr ging vielleicht schon ein neuer Sprint-Stern auf: Silber holte sich die 17-jährige Chelsea Kadiri (SC Magdeburg; 11,33 sec), die sich im Halbfinale in 11,25 Sekunden an Europas Spitze der U20 gesetzt hatte.

„Ich habe eben meinem Trainer eine Nachricht geschrieben, in der stand, dass sich der Lauf für 11,03 Sekunden viel zu leicht angefühlt hat. Die Rennen heute waren alle durch die Bank sehr, sehr gut“, befand Gina Lückenkemper und blickte schon auf den Saison-Höhepunkt voraus: „Bei den letzten Weltmeisterschaften lief es ja mit der Staffel so gut wie nie zuvor. Aber was die Einzelstarts angeht, habe ich die Nase gestrichen voll. Ich möchte in so einem WM-Finale stehen. Mir ist klar, dass ich dafür eine Schippe drauf legen muss auf das, was ich heute gezeigt habe, aber ich traue mir das zu.“

Meisterschaftsrekord für Carolina Krafzik

Bereits in den Vorläufen lieferten einige weitere DLV-Asse eine Kostprobe ihres Könnens ab. Auf den Mittelstrecken konnten sich mit Robert Farken (SC DHfK Leipzig; 1.500 m), Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) und Katharina Trost (LG Stadtwerke München; beide 1.500 m) oder Christina Hering (LG Stadtwerke München) und Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler; beide 800 m) alle Titelanwärter souverän für die nächste Runde qualifizieren.

Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), der zuletzt in 45,24 Sekunden mit der besten deutschen 400-Meter-Zeit seit 19 Jahren aufgewartet hatte, trabte nach 45,74 Sekunden über die Ziellinie. Die Deutsche Hallenmeisterin Skadi Schier (SCC Berlin) steigerte sich über 400 Meter von 53,08 auf 51,93 Sekunden. Über 400 Meter Hürden stürmte Top-Favoritin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) in 54,47 Sekunden zu einem neuen Meisterschaftsrekord.

 

Kassel Tag 2: Joshua Hartmann pulverisiert 18 Jahre alten deutschen Rekord

 Für den Höhepunkt des zweiten Tages der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften hat Jo

shua Hartmann gesorgt. Der Kölner Sprinter löschte im Kasseler Auestadion den 18 Jahre alten deutschen 200-Meter-Rekord aus den Listen. Auf den geteilten zweiten Rang der ewigen deutschen Bestenliste stürmten die 400-Meter-Hürden-Läufer Joshua Abuaku und Constantin Preis.

Das 200-Meter-Finale der Deutschen Meisterschaften in Kassel wird in die deutsche Sprintgeschichte eingehen. Joshua Hartmann (ASV Köln) sprintete am Sonntag nach 20,02 Sekunden über die Ziellinie und verbesserte damit den deutschen Rekord, der seit 2005 in den Händen von Tobias Unger gewesen war, direkt um 18 Hundertstel.

„Ich freue mich sehr, aber es schockiert mich nicht“, erklärte er anschließend. „Ich habe letztes Jahr schon gesagt, dass ich diesen Rekord brechen möchte.“ Damit knackte er auch die Direktnorm für die WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) und die Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich). Zur Meldung

Schnelle Zeiten auf der Stadionrunde mit und ohne Hürden

Ein Feuerwerk auf der Kunststoffbahn hatten zuvor bereits die 400-Meter-Hürden-Läufer abgefackelt. Gleichauf rannten Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) und Constantin Preis (VfL Sindelfingen) ins Ziel. Die Uhr zeigte 48,45 Sekunden an – für beide. Damit katapultierten sich die beiden in der ewigen deutschen Bestenliste auf Platz zwei hinter dem deutschen Rekordler Harald Schmid (47,48 sec). Bei den Frauen blieb Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) mit 54,87 Sekunden erneut unter der 55-Sekunden-Marke. Zur Meldung

Über 400 Meter flach präsentierte sich der deutsche Jahresbeste Manuel Sanders in Top-Form. Der Dortmunder legte die Stadionrunde in 45,07 Sekunden so schnell zur

ück wie zuletzt Ingo Schultz im Jahr 2004. Bei den Frauen verbesserte Skadi Schier (SCC Berlin) ihre persönliche Bestleistung noch einmal auf 51,82 Sekunden. Im Vorlauf war sie 51,93 Sekunden schnell gesprintet.

Zweiter Titel für Lea Meyer und Gina Lückenkemper

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo knüpfte im Kasseler Auestadion, wo sie 2016 ihren ersten deutschen Meistertitel geholt hatte, an ihre zahlreichen Erfolge an. Die 29-Jährige begeisterte mit zweimal 6,93 Metern, musste den Wettkampf aber nach dem vierten Versuch verletzungsbedingt beenden. Ein erster Ultraschall ergab eine Muskelverhärtung im linken Oberschenkel. Man werde die Verletzung in den kommenden Tagen weiter beobachten, teilte der Leitende DLV-Verbandsarzt Andrew Lichtenthal mit.

Ihren zweiten Titel machte Lea Meyer klar. Die Hindernis-Spezialistin des VfL Löningen hatte tags zuvor über 5.000 Meter gesiegt und setzte sich nun auf ihrer Paradestrecke in 9:33,19 Minuten durch. Auch Sprint-Königin Gina Lückenkemper stand ein zweites Mal ganz oben auf dem Podium: Mit der 4×100-Meter-Staffel des SCC Berlin triumphierte sie in 43,91 Sekunden.

Die Lauf-Entscheidungen waren taktisch geprägt und fielen äußerst knapp aus. Über 800 Meter der Frauen liefen sogar drei Athletinnen nahezu gleichzeitig über die Ziellinie. Vier Hundertstel gaben schließlich den Ausschlag zugunsten von Außenseiterin Alina Ammann (TuS Esingen; 2:01,42 min), die sich gegen Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:01,46 min) und die deutsche Jahresbeste Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler; 2:01,52 min) behauptete. PM: DLV

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