Zum ersten Mal trafen sich jetzt die gewählten Mitglieder des Kasseler Jugendgremiums zur ersten Sitzung.

CopyrightStadt Kassel; Foto: Andreas Weber

„Ein bedeutender Schritt für noch mehr politische Mitbestimmung junger Menschen in unserer Stadt“, sind sich Oberbürgermeister Sven Schoeller und Nicole Maisch, Bürgermeisterin und Jugenddezernentin der Stadt Kassel, einig. „Nach fast zehn Jahren von der ersten Idee bis zur Umsetzung ist es großartig zu sehen, wie engagiert alle dabei sind. Diese Stimmen werden Kassel bereichern.“

In der Sitzung erhielten die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier erste Informationen aus der Verwaltung. „Schon bei ihrer Vorstellung wurde deutlich, dass sie bereits sehr genau wissen, worauf es ihnen ankommt und was sie verändern oder verbessern wollen“, so Christoph Gottmann, der zusammen mit Yasmin Moalem das Kasseler Jugendgremium pädagogisch begleitet. 
Zu den Themen, denen sich die Jugendlichen widmen wollen, zählen etwa der Ausbau sicherer Fahrradwege, die Schaffung zusätzlicher Jugendzentren sowie die Verbesserung der Schulsituation, insbesondere in Bezug auf digitale Ausstattung und Infrastruktur. Oft benannten die jungen Menschen auch fehlende oder unzureichende Freizeitmöglichkeiten im öffentlichen Raum, dessen Planung überwiegend auf ältere Menschen oder Familien mit jüngeren Kindern ausgerichtet ist, als ein zentrales Thema ihrer künftigen Arbeit. Thomas Reuting, Abteilungsleiter der Kinder‐ und Jugendförderung der Stadt Kassel, stellte heraus: „Diese jungen Leute haben eine sehr klare Vorstellung davon, wie wir diese Stadt besser machen können und es ist ihr gutes Recht einzufordern, dass ihre Ideen angemessen berücksichtigt und umgesetzt werden. Ich freue mich darauf, dass mein Team und ich sie dabei unterstützen dürfen.“

Das Jugendgremium verfügt über Rede‐ und Antragsrechte in der Stadtverordnetenversammlung und deren Ausschüssen. „Zudem steht ein jährliches Budget von 10.000 Euro für eigene Projekte zur Verfügung. Diese Mittel ermöglichen es den Jugendlichen, ihre Ideen direkt umzusetzen oder Projekte zu unterstützen und Kassel somit jugendfreundlicher zu gestalten“, so Maisch.

Ursprünglich waren 29 Plätze im Gremium vorgesehen. Aufgrund fehlender Kandidaturen bleiben im Wahlbereich Ost zwei und im Wahlbereich Nordost ein Sitz unbesetzt. Zudem nahm eine gewählte Jugendliche ihr Mandat nicht an. Dennoch zeigt die Beteiligung das starke Interesse der Kasseler Jugend an politischer Teilhabe.

Hintergrund
Kinder‐ und Jugendbeteiligung ist in Kassel seit Jahrzehnten fest in den Strukturen und Gremienabläufen verankert. Neben dem Kinder‐ und Jugendbüro, das seit über 30 Jahren Projekte von und mit jungen Menschen in Kassel realisiert, engagieren sich Jugendliche auch in Jugendverbänden. Diese sind im Kasseler Jugendring zusammengeschlossen oder treten in Schülervertretungen und im „Stadtschüler*innenrat“ aktiv für die Belange ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler ein. Mit dem Jugendgremium übernimmt nun eine weitere Gruppe junger Menschen Verantwortung für mehr Mitbestimmung und Mitgestaltung in Kassel.
 PM:Stadt Kassel

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