Ein Jahr Krieg in der Ukraine/ Zeitenwende auch für Kassel

Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in Europa. Vor genau einem Jahr begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer, die tagtäglich russischen Angriffen ausgesetzt sind, ist unvorstellbar.

Ein Jahr später spürt ganz Europa die Folgen dieses Krieges. Auch in der Stadt Kassel seien die Auswirkungen und Herausforderungen bis heute spürbar, erklärte Oberbürgermeister Christian Geselle und blickt zurück. „Der Tag, an dem der Krieg mit all seinen fürchterlichen und todbringen Folgen ausbrach, war ein Schock für das in Frieden lebende Europa. Die Nachrichten und Bilder, die uns fortan aus dem Kriegsgebiet erreichen, lassen uns nicht kalt. Zugleich bekam auch die Stadt Kassel sofort die unmittelbaren Folgen zu spüren. Wir mussten schnell reagieren, um Unterkunft und Versorgung der geflohenen Menschen sicherzustellen.“ 

Über 4500 Menschen kamen seit Kriegsbeginn in die Stadt, darunter 1200 Minderjährige. Einige kehrten inzwischen in ihre Heimat zurück, viele andere blieben aufgrund des andauernden Krieges hier.  Ging es zunächst um eine geregelte und menschenwürdige Aufnahme der Geflüchteten, mussten schon bald Fragen nach Unterstützungsleistungen, Kita- und Schulbesuch sowie dauerhafter Unterbringung, Qualifikation und Integration geklärt werden. Ein „Service-Büro Ukraine“ wurde als erste und zentrale Anlaufstelle im Rathaus eingerichtet, um sprachliche oder bürokratische Hindernisse im lösungsorientierten Handeln zu minimieren. Die Dankbarkeit der geflüchteten Menschen war groß, in ihrem unermesslichen Leid eine so große Unterstützung der Kasselerinnen und Kasseler zu erfahren. 

„Hand in Hand haben städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Vielzahl Ehrenamtlicher die Organisation gestemmt. Dafür möchte ich allen Beteiligten im Namen des Magistrats der Stadt Kassel aufs Herzlichste danken“, sagt Oberbürgermeister Christian Geselle.

Die Stadt und auch die Akteure des Stadtkonzerns haben die aktuellen Entwicklungen zum Anlass genommen, ergänzend zu erforderlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel schnell eine höhere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen herbeizuführen. Zugleich wurde die zivile Verteidigung reaktiviert, um die kritische Infrastruktur und damit jede Bewohnerin und jeden Bewohner der Stadt besser schützen zu können.   

Die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Krieges erfüllte sich nicht. „Die Auswirkungen von Krieg und Katastrophen, wie zuletzt bei dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und Syrien, werden uns als Kommune aber auch die Stadtgesellschaft fordern. Ich bin dankbar und stolz, wie groß die Geschlossenheit in Kassel beim Umgang mit diesen Herausforderungen war und ist.“

PM:documenta-Stadt Kassel

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