Hitliste der unbekannten Parks: Eichwald (Stadt Kassel)

Der Eichwald in Bettenhausen ist der westlichste Ausläufer des Kaufunger Walds und ein beliebtes Naherholungsgebiet im Kasseler

Abseits von Buga, Karlsaue, Park Schönfeld oder dem Bergpark gibt es eine Reihe reizvoller Parks, Gärten, Grünzüge und innerstädtischer Streuobstwiesen. Im sechsten Teil unserer Reihe „Hitliste der unbekannten Parks und Naturräume“ stellen wir heute den Eichwald im Stadtteil Bettenhausen vor

 


Der Eichwald Der Eichwald ist der westlichste Ausläufer des Kaufunger Waldes. Einst war er herrschaftliches Jagdrevier. Landgraf Wilhelm VIII richtete hier 1740 eine Fasanerie ein. Jeden Herbst wurde zum Vergnügen des Adels zur Jagd geblasen. Ab 1830 wurde aus der Fasanerie ein Tark, in dem auch heimisches Wild gezeigt wurde.ist der westlichste Ausläufer des Kaufunger Waldes. Einst war er herrschaftliches Jagdrevier. Landgraf Wilhelm VIII richtete hier 1740 eine Fasanerie ein. Jeden Herbst wurde zum Vergnügen des Adels zur Jagd geblasen. Ab 1830 wurde aus der Fasanerie ein Tark, in dem auch heimisches Wild gezeigt wurde.

Den alten Waldsportpfad säumen alte Eichen – die Pflanzung dieser Eichenallee geht ebenfalls auf den Landgrafen zurück. Über 200 Jahre zuvor, im Jahre 1513, wurde die Quelle der Eichwasserleitung gefasst und das Wasser in hölzernen Röhren bis zum Renthof geleitet. Ab etwa 1726 ersetzten eiserne Gussrohre die Holzrohre, die Stilllegung der Wasserleitung erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Copyright: Stadt Kassel/Andreas Weber

Derzeit setzen sich die Baumarten des Eichwaldes hauptsächlich aus bis zu 300-jährigen Traubeneichen zusammen, die ungefähr drei Viertel des Hauptbestandes einnehmen. Es folgt die Rotbuche, die ungefähr 15 Prozent des Bestandes ausmacht, die ältesten Exemplare werden auf etwa 160 Jahre datiert. Die Rotbuchen stehen einzeln auf der Fläche verteilt, meist in den mittlerweile lichten Lücken zwischen den Traubeneichen. Zudem findet man Hainbuchen und Gewöhnliche Eschen, Berg-Ahorn, Vogelkirsche, Winterlinde, Gewöhnlichen Robinie und Waldkiefer. Waldkiefer. 

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Neben dem Hauptweg ziehen sich kleine Trampelpfade durch das gesamte Waldstück, die auf eigene Gefahr begangen werden können.

Im Eichwald bleibt die Natur sich weitgehend selbst überlassen und bietet wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tierarten.

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Der Eichwald fällt in ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet, er wurde im Jahr 2013 als Kernfläche Naturschutz ausgewiesen und damit auch einer forstwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Da die Natur sich selbst überlassen bleibt, wird sich der Eichwald immer mehr einen urwaldähnlichen Zustand entwickeln. Diesen Charakter hat er in weiten Bereichen bereits heute. Sterben alte Bäume langsam ab, bleiben sie stehen und werden nicht gefällt. Ein in Deutschland selten gewordener Käfer, der Eremit, liebt diese Bedingungen. Er ernährt sich von Fäulnis und Pilzen zerfressenes Holz. Vielen anderen Insekten und Vögeln sowie Fledermäusen bietet der Eichwald ebenfalls einen wertvollen Lebensraum.

Der Eichwald – im Eigentum von HessenForst – ist insbesondere für die Bewohner der Eichwaldsiedlung ein beliebtes Naherholungsgebiet. Dessen Wege können auf eigene Gefahr betreten werden. Das dichte Wegenetz weist unterschiedliche Zustände auf. Der Mittelweg ist der breiteste und wird durch die bereits angesprochene alte Eichenallee gesäumt. Zwar ist er nicht befestigt, aber durch die regelmäßige Nutzung von Waldbesuchern kann er gut begangen werden und ist von Bodenvegetation freigehalten.

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 Westlich des Eichwalds befindet sich seit dem Dreißigjährigen Krieg der jüdische Friedhof von Kassel, oberhalb davon der Friedhof Bettenhausen.


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PM:Stadt Kassel

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