Westfälische Schule für Musik entwickelt Schutzkonzept gegen Kindesmissbrauch

Wimmelbild „Schule gegen sexuelle Gewalt“VdM (Verband deutscher Musikschulen)/Dorothee Wolters

Über den Verband deutscher Musikschulen wurde ein Wimmelbild für eine sensible und kindgemäße Vermittlung von Schutzaspekten entwickelt.

Lehreinrichtung schließt sich der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ an

Münster (SMS) Mehr als 15.500 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch werden in Deutschland nach jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik jährlich angezeigt. Die Polizei geht davon aus, dass etwa ein bis zwei Schülerinnen oder Schüler in jeder Schulklasse von sexueller Gewalt in der Familie und andernorts betroffen sind. Um Kinder wirksam zu schützen und zu unterstützen, schließt sich die Westfälische Schule für Musik der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ der UBSKM (Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs bei der Bundesregierung) an.

„Wir als Musikschule möchten alle Beteiligten für dieses wichtige Thema sensibilisieren“, sagt Friedrun Vollmer, Direktorin der Westfälischen Schule für Musik. „Es geht darum, Kinder und Jugendliche darin zu stärken, ein Gefühl für sexuelle Grenzverletzungen zu entwickeln und sich gegen Übergriffe zu wehren oder frühzeitig Hilfe zu holen.“ 

Aktuell erarbeitet eine Initiative von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ein Schutzkonzept für eine Musikschule als sicheren Ort. Kinder und Jugendliche sollen Erfahrungen und Probleme in einem vertrauensvollen Umfeld offen ansprechen und den Austausch mit Erwachsenen suchen können. Ziel des Konzeptes ist, Handlungssicherheit bei Lehrkräften zu schaffen und bei vermuteten oder bestätigten Fällen von Übergriffen oder (sexualisierter) Gewalt kompetente Ansprechpersonen zu benennen. Dabei steht sowohl ein angemessener Umgang mit Kindern und Jugendlichen als auch die Rehabilitation bei falschen Verdächtigungen im Fokus. 

In einem gemeinsamen Prozess hat das Kollegium der Musikschule zunächst einen Verhaltenskodex entwickelt. In einem nächsten Schritt werden Kinder unter Mithilfe ihrer Eltern sowie Jugendliche in altersgemäßen, anonymisierten Umfragen um ihre Einschätzung zur Musikschule als sicherem Ort gebeten. Für eine sensible und kindgemäße Vermittlung von Schutzaspekten hat der Verband deutscher Musikschulen dazu ein Wimmelbild entwickelt.

Die Umfragen werden in Kürze erhoben und anschließend ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in das Schutzkonzept ein, das im kommenden Schuljahr 2023/2024 vorgestellt und in das Schulkonzept integriert wird. Weitere Informationen gibt Friedrun Vollmer, Direktorin der Westfälischen Schule für Musik, unter Tel. 02 51/4 92-44 00 oder vollmer@stadt-muenster.de

Bild: Über den Verband deutscher Musikschulen wurde ein Wimmelbild für eine sensible und kindgemäße Vermittlung von Schutzaspekten entwickelt. Illustration: VdM (Verband deutscher Musikschulen)/Dorothee Wolters PM:Stadt Münster

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