Alles ist erleuchtet: Kraftvolles Theater am 18. Januar im Kurhaus
Jonathan, ein junger amerikanischer Jude, reist in die Ukraine, um Augustine zu finden. Die Frau, die in den 1940er-Jahren seinen Großvater vor der nationalsozialistischen Verfolgung gerettet hat. Eine kraftvolle Erzählung über die Macht des Geschichte- und Geschichtenerzählens selbst, zu sehen am 18. Januar um 19:30 Uhr im Kurhaus. Für alle Interessierten gibt es um 18:45 Uhr ein Einführungsgespräch, in dem Hintergründe und Fakten zum Stück näher erläutert werden.
Bei seiner Suche wird Jonathan von einem Fahrer, der skurrilerweise vorgibt, blind zu sein, und dessen Enkel Alex begleitet. Der junge Mann ist USA-begeistert und soll trotz seines recht unkonventionellen Gebrauchs der englischen Sprache als Dolmetscher fungieren. Von Lwiw aus geht es los in die Provinz. Als einzige Anhaltspunkte hat das Trio nur ein altes Foto von Augustine und den Ortsnamen Trachimbrod, von dem aber niemand je gehört zu haben scheint.
Erzählt wird eine aberwitzige Irrfahrt, die als unterhaltsames Roadmovie voller Missverständnisse und absurder Situationskomik beginnt, sich aber allmählich als Reise zu den Schrecken und grauenerregenden Verbrechen der Vergangenheit entpuppt. Für jeden der drei wird die Suche nach Augustine und dem verschwundenen Ort Trachimbrod zu einer persönlichen Suche nach Selbsterkenntnis und Wahrhaftigkeit. Der alte Ukrainer stellt sich seinen verdrängten Erinnerungen und Schuldgefühlen, Alex beginnt, sich von seinem dominanten Vater zu emanzipieren. Und Jonathan gelingt es in einem Akt kreativer Selbstbestimmung, die Geschichte seiner ausgelöschten Wurzeln, die Geschichte des jüdischen Trachimbrod, im Erzählen neu zu erfinden.
Eine kraftvolle Erzählung über die Macht des Geschichte- und Geschichtenerzählens selbst, über das Glück der fantastischen Ausschweifung und der Chance, sich dem Vernichteten und Verlorenen schöpferisch anzunähern.
2002 erschien „Alles ist erleuchtet“, das Roman-Debüt des amerikanischen Autors Jonathan Safran Foer, inspiriert durch seine eigene Biographie. Es wurde sein internationaler Durchbruch und 2005 mit Elijah Wood in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Der Burghofbühne Dinslaken, die schon Foers zweiten Roman „Extrem laut und unglaublich nah“ atmosphärisch dicht auf die Bühne transportierte, gelingt auch dieses Mal eine packende Umsetzung voller Intensität, poetischer Momente, subtilem Witz und multimedialen Elementen.
Karten für den berührenden Theaterabend gibt’s beim städtischen Kulturbüro, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de.
Pressekontakt: Kulturbüro, Wolfgang Barth, Tel.: 02381/17-5552 PM:Stadt Hamm
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